Begriffe für weiße Menschen

Mzungu

„Mzungu“ (Plural: „Wazungu“) ist ein im ostafrikanischen Sprachraum gebräuchliches Wort (vor allem im Kiswahili/Swahili), das häufig für „Weiße“ bzw. „Ausländer“ verwendet wird. Allerdings ist die Bedeutung historisch etwas weiter gefasst und geht auf das Verb „kuzunguka“ („herumgehen“, „umherwandern“, „sich im Kreis drehen“) zurück. Im Kern bezeichnet „Mzungu“ ursprünglich jemanden, der „herumreist“ oder „umherirrt“.

Nassara

Nach meinen Recherchen geht der Begriff „Nassara“ (manchmal auch als „Nasara“ oder „Nassarah“ geschrieben) auf das arabische Wort „an-Naṣārā“ (النصارى) zurück, das ursprünglich „die Christen“ bzw. „die Nazarener“ bezeichnete. Interessanterweise bezieht sich diese Bezeichnung im Arabischen auf „Naṣrānī“ (نصراني) – ein Wort, das für Christen verwendet wird und letztlich mit „al-Nāṣirī“ („der Nazarener“ – also aus Nazareth) zusammenhängt.

Über Handelsrouten und den Einfluss des Islams gelangte der Begriff in verschiedene Sprachen West- und Zentralafrikas, zum Beispiel Hausa, Fulfulde, Songhai oder Kanuri. Anfangs beschrieb „Nassara“ vor allem die christlichen Europäer oder Missionare, die in die Region kamen. Mit der Zeit wandelte sich die Bedeutung, sodass es heute häufig alle „Weißen“ oder „Ausländer“ einschließt.

In einigen Gebieten Westafrikas kann „Nassara“ daher neutral klingen, in anderen schwingen historische und kulturelle Kontexte mit, die auf Kolonialgeschichte oder christliche Missionen zurückgehen. Insgesamt zeigt sich, dass „Nassara“ eine komplexe Sprachgeschichte hat, in der Religion, Kolonialismus und regionale Kontakte eng miteinander verflochten sind.

Tubabu

Der Begriff „Tubabu“ (mitunter auch als „Toubab“ oder „Toubabou“ geschrieben) ist in mehreren westafrikanischen Ländern gebräuchlich und dient dort als Bezeichnung für weiße Fremde oder Europäer. Besonders im Senegal und in Gambia begegnet einem im Alltagsgebrauch das Wort „toubab“ recht häufig, aber auch in Mali ist die Variante „tubabu“ zu finden.