Helgoland-Sansibar-Vertrag
Der Helgoland-Sansibar-Vertrag vom 1. Juli 1890 war ein kolonialpolitisches Abkommen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Großbritannien, das Europas Landkarten in Afrika und Europa zugleich neu zog. Deutschland erhielt die Nordseeinsel Helgoland, die bis dahin britisch war, sowie die Anerkennung seiner Ansprüche auf das sogenannte Caprivi-Zipfel-Gebiet und Teile der ostafrikanischen Küste (Deutsch-Ostafrika). Im Gegenzug erkannte Deutschland Sansibar als britisches Protektorat an und verzichtete auf Ansprüche in anderen Teilen Ostafrikas, insbesondere in Uganda. Hinter der nüchternen Diplomatiesprache verbarg sich ein klassischer Akt imperialer Grenzziehung: europäische Mächte verhandelten über Territorien und Menschen, als wären sie Schachfiguren – ohne ihre Stimmen je zu hören.
KI-ZERBO, JOSEPH, Die Geschichte Schwarz-Afrikas, 08/1981, Fischer Taschenbuch
1980-ISBN-3-596-26417-0

Deutsche Kaisermedaille 1890 Helgoland nach dem Helgoland-Sansibar-Vertrag. Bronzemedaillon, D. = 38 mm. Wilhelm II. 1888 – 1918.
Um den Kopf r.: „WILHELM II. DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN“
Um den Kopf r.: „WILHELM II. DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN“